Die 36. Ausgabe des Traditionsturniers im pfälzischen Haßloch, bekannt durch seinen Vergnügungspark Holiday Park, wartete 2023 mit einem deutlich erhöhten Preisfonds auf und war lange vor Turnierstart bereits ausgebucht. Mit 4 GM, 1 IM und 6 FM unter den 130 Teilnehmenden war das A-Turnier so stark besetzt wie schon lange nicht mehr. Dass man Schach in jedem Alter spielen kann, das bewies das B-Turnier, für das sich sogar 221 Schachbegeisterte angemeldet hatten. Zwischen dem jüngsten Teilnehmer mit 8 Jahren und dem ältesten mit 88 Jahren lagen ganze acht Jahrzehnte Lebenserfahrung.


Wie in Haßloch üblich, wurde in der Turnhalle der Ernst-Reuter-Schule auf breiten Biertischen gespielt, wobei man in den hinteren Reihen Schulter an Schulter saß. Wer schon mal in Haßloch mitgespielt hat, kennt die Verhältnisse und lässt sich bewusst darauf ein. Die Verpflegung von 350 Personen lief erstaunlich gut, weil hier viele helfende Hände im Einsatz waren. Es wurde sogar ein täglich wechselndes vegetarisches Gericht angeboten. Besser geht's kaum. Das sieht bei anderen Turnieren wesentlich schlechter aus.
Für die Schachfreunde Forst stellten sich Julian und Karl Dauner im A-Turnier, sowie Egon Hartmann und Philipp Golibrzuch im B-Turnier der Herausforderung, 7 Runden Turnierschach in 4 Tagen zu spielen. Julian setzte seinen Aufwärtstrend fort und erzielte mit 4 Siegen und 2 Remisen sehr gute 5 Punkte, die ihm den 14. Platz, den zweiten Ratingpreis in der Kategorie DWZ unter 2100, sowie ca. 25 DWZ- und noch mehr Elo-Punkte einbrachten. Karl spielte ein solides Turnier mit 5 Remisen und 2 Niederlagen gegen ausnahmslos nominell stärker eingeschätzte Kontrahenten. Mit 2,5 Punkten war er nicht ganz zufrieden, da ein Punkt mehr durchaus möglich gewesen wäre.
Im B-Turnier legte Jugendspieler Philipp Golibrzuch einen starken Auftritt hin. Mit 3 Punkten konnte er seine Startranglistenposition 189 in der Endabrechnung gleich um 34 Plätze verbessern. Durch diese tolle Leistung wird Philipp mehr als 100 DWZ-Punkte hinzugewinnen! Egon Hartmann war hingegen nicht wirklich zufrieden mit seinen 2,5 Punkten. In der einen oder anderen Partie wäre wohl ein halber Punkt mehr drin gewesen. Wahrscheinlich spielte hier Egons geringe Spielpraxis mit eine Rolle.

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Blick in den Turniersaal
Philipp Golibrzuch
Egon Hartmann
Julian Dauner


Die Haßlocher Schachtage haben ihren eigenen Charme und sie sind nichts für Langschläfer. Vielleicht lohnt es sich trotzdem, das Turnier einmal auszuprobieren.

 

Bericht/Fotos: K. Dauner